Die Bedeutung des Flüssigkeitshaushalts wird von Sportlern häufig unterschätzt. Bei körperlicher Anstrengung wird durch Schweiß sowohl Flüssigkeit als auch Mineralien abgegeben, die über andere Quellen wieder aufgenommen werden müssen. Nur so sind körperliche Höchstleistungen über mehrere Stunden möglich. Um diesen Flüssigkeitsverlust in Verbindung mit höherem Energiebedarf zu kompensieren, kann man isotonische Getränke einnehmen. Der Begriff ist den meisten Menschen geläufig, doch die Inhaltsstoffe und die spezifische Wirkung sind oft unbekannt. Das soll dieser Text ändern – es soll geklärt werden, was sich hinter dem Begriff isotonisch verbirgt, es sollen Beispiele für isotonische Getränke geliefert werden und es wird sich mit der Frage beschäftigt, ob diese für Freizeitsportler als Durstlöscher überhaupt notwendig sind.
Was bedeutet isotonisch überhaupt?
Der Begriff isotonisch kommt aus dem Griechischen. Es bedeutet so viel wie gleiche Spannung oder gleicher Druck. Im Sinne der isotonischen Getränke beschreibt es den gleichen osmotischen Druck in der Flüssigkeit und dem menschlichen Körper. Osmotischer Druck ist der Fachbegriff für das Bestreben zweier Flüssigkeiten, ihre Konzentration an bestimmten Inhaltsstoffen auszugleichen. Im Falle der isotonischen Getränke ist die Konzentration an Mineralstoffen und Kohlehydraten gleich dem im Blut, deshalb muss keine Ausgleichsströmung von Wasser stattfinden. Das hat die Folge, dass die Mineralien und Kohlenhydrate ohne Umwege ins Blut resorbieren können. Dadurch erhält der Körper die benötigten Stoffe in kürzester Zeit, was die Leistungsfähigkeit entscheidend verbessert. Isotonische Getränke bestehen aus Wasser, Kohlenhydraten, die die benötigte Energie bereitstellen, und Mineralien wie Magnesium, Natrium oder Kalium. Neben den isotonischen Getränken gibt es weiterhin hyper- und hypotonische Getränke.
Bei hypertonischen Getränken ist der osmotische Druck höher als der Druck im Blut. Es wird dem Körper Wasser entzogen, um die höhere Konzentration auszugleichen. Das hat vermehrten Durst zur Folge. Bekannte Beispiele sind süße Limonaden, unverdünnte Fruchtsäfte oder Energy Drinks, deren höhere Zuckerkonzentration ebenfalls zu Wasserentzug führt. Während dem Sport ist das Trinken von hypertonen Getränken äußerst kontraproduktiv, da dies den ohnehin schon unter Flüssigkeitsverlust gestellten Körper zusätzlich belastet. Nach einem anstrengenden Lauf sind hypertone Getränke aber als Regenerationsgetränke durchaus geeignet, um den leeren Energiespeicher wieder aufzufüllen.
Hypotonische Getränke (z.B. Mineralwasser, Leitungswasser) haben einen geringeren Osmosedruck als das Blut, was zu einer schnellen Aufnahme führt. Das kann zur Überlegung führen, dass es bei Sport besser als isotonische Getränke sein könnte. Das ist nur bedingt wahr, weil zwar der Wasserhaushalt reguliert wird, die geringere Konzentration an Mineralien und Nährstoffen aber nicht den Energiebedarf bei längeren Belastungen (von über einer Stunde) decken.
Beispiele für isotonische Sportgetränke:


Spezielle Sportgetränke – worauf kommt es an? Bei den künstlich optimierten Iso-Drinks gibt es eine Vielzahl von Produkten und Herstellern, Beispiele wären da „Hydrateboost“ oder „Carbopower“. Doch entscheidend ist, was drin steckt. Und da ist vor allem die Kombination von Kohlehydraten in Verbindung mit Mineralien wie Natrium als zusätzlicher Turbo für die Ausdauerbelastung wichtig.
Fazit: Für wen lohnen sich isotonische Getränke?
Freizeitsportler benötigen in der Regel keine teuren isotonischen Getränke. Ein Wasser, Apfelschorle oder alkoholfreies Bier reicht für mittlere Anforderungen von einer Stunde völlig aus, da diese bereits genügend Mineralien enthalten. Erst über diesen längeren Zeitraum werden solche Mengen an Energie und Mineralien benötigt, die in künstlichen isotonischen Getränken enthalten sind. Die mit Kohlenhydraten und Mineralien vollgepackten Flüssigkeiten ergeben also Sinn, wenn man für zwei bis drei Stunden am Stück joggt.