Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig. Eine abwechslungsreiche Ernährung liefert ausreichend davon. Doch Nahrungsergänzungsmittel, meist anzutreffen in Pillen- und Pulverform, haben Hochkonjunktur. Geradezu leichtfertig wird seitens der Verbraucher zugegriffen.
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die regelmäßige Einnahme von Vitaminpillen gesünder macht und das Leben verlängert. Viele belassen es nicht bei den Vitaminpillen und so werden Vitamine auch gesprizt oder per Infusion verabreicht. Leider ist solch eine „Behandlung“ nicht wirksam. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass die Einnahme oder Infusion von Vitaminen die Gesundheit verbessert, vor Krankheiten schützt, Abwehrkräfte stärkt oder Krebs verhindert.
Alarmierende Studien: Vitaminpillen können schaden

Zudem kommen immer mehr klinische Studien zu dem dem Ergebnis, dass Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmittel in aller Regel nicht nur unnötig sind, sondern sogar auch schaden können. Besonders alarmierend ist dabei das Ergebnis von Forschern der renommierten „Cochrane Collaboration“ aus dem Jahr 2008, die insgesamt 67 klinische Studien zu Vitaminen auswerteten und zu dem Ergebnis kam, dass eine Einahme von Vitamin A, Vitamin E und Betakarotin die Sterblichkeit signifikant ansteigen lässt.
Run auf Vitaminpillen ungebrochen groß
Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel und durchlaufen deshalb auch keine Zulassungsverfahren. Selbst in Supermarktregalen sind sie erhältlich. Fast jeder vierte Deutsche bzw. über 18 Millionen Menschen hierzulande nehmen Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel ein und geben dafür über 900 Millionen Euro im Jahr aus. Doch einen Nutzen haben diese Präparate in erster Linie für die Hersteller, die sich über satte Gewinne freuen dürfen.
Vitaminpillen in wenigen Ausnahmen sinnvoll Vorsicht Vitaminpillen: selten nützlich – oftmals schädlich weiterlesen